Montag, 15. September 2008
Durchhaltevermögen & Verlogenheit im realen und virtuellen Leben
Warum ist es so schwer etwas dauerhaft zu machen? Vorallem für mich? Ich hab mir eigentlich vorgenommen,
regelmäßig diesen Blog zu schreiben. Weil ich eigentlich gedacht habe, dass ich ab sofort in der eigenen Wohnung
mehr Zeit hab und eine Beschäftigung brauche um nicht alleine zu sein.
Genau das Gegenteil ist der Fall, ich habe zuviel zu tun. Putzen, waschen, abspülen tausend Kleinigkeiten besorgen
und dazu hab ich noch meine Freunde und Bekannten unter einen Hut zu bringen. Und die finde ich irgendwie
viel interessanter als die virtuelle Welt. Ich weiß nich wie andere Leute es schaffen zu bloggen, twitter, podcasten
und auch noch einen Job, Haushalt, Fitness und Freizeit alles ander unter einen Hut bekommen. Ich bin schon
mit der zweiten Hälfte überfordert bei mir fällt nämlich die Fitness gleich mal grundsätzlich weg. Ungesund ich
weiß aber ich sterb lieber früher und mit Würde. Hart aber das ist mir sowas von egal.

Zusätzlich zu diesem sind mir die Leute heutzutage einfach viel zu verlogen. Tut mir leid virtuell oder im richtige
Leben, jeder bastelt an seinem Lebenslauf nur um anderen was vormachen zu können was er eigentlich nicht
ist. Da wird sich das richtige aber zu teuere Auto geleast und das Konto bis zum geht nicht mehr überzogen
nur damit keiner mitbekommt das man nicht studiert hat sondern nur ein Malergeselle ist. Aber zuzugeben
das man sein Geld mit ehrlicher und harter Arbeit verdient, dass ist unter der würde für so manch einen.
Ich hab studiert und trotzdem kann ich nicht unüberlegt mit Geld um mich werfen und hoffen das am Ende
eine 0 auf dem Konto auftaucht.

Und in der virtuellen Welt ist es das gleiche, es wird gelogen dass sich die Balken biegen. Warum auch
nicht, merkt ja keiner. Darum laufen ja in der virtuellen Welt nur schlanke, gut aussende und sportliche
Menschen durch die Gegend. Tut mir leid, aber wenn ihr wirklich alle so seit warum habt ihr dann nicht
ein erfülltes Leben ausserhalb des Computers? Nein ihr sucht angeblich euer Lebensglück in Chats,
Foren oder auf Partnerbörsen. Klar, wer glaubt wird sellig. Wo findet man also den normalen Kerl mit
den normalen unperfekten Kanten, die man doch selber hat? Beim Bäcker? Keine Ahnung, man müsste
ihn wahrscheinlich selber backen. Weil irgendwie die guten alle schon weg sind und nur noch die mit
eingedrückten Gesicht und abgebrochenen Gliedmassen rumliegen und tut mir leid. Will man so
einen wirklich haben?

Genug gewettert, bis bald und ich bleibe auf der Suche. Hat vielleicht einer einen guten Tipp wo?

Grüße
Tine

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die frage ist nicht wo, sondern eher wie. mit der einstellung, dass alle verlogen sind und traumkerle eh nicht existieren, es sei denn, man würde sie im labor züchten, wird das nämlich nix. weder virtuell noch real, weder heute noch in vierzig jahren.
selbststilisierung ist etwas, was jeder tut, glaube ich. auch und gerade, wenn er sich als authentisch bezeichnet. wahrscheinlich können menschen auch gar nicht ehrlich sein, nicht mal zu sich selbst, weil es niemanden gibt, der sich so richtig selbst kennt. ich könnte nicht sagen, was an mir wahr ist. an einem tag ist es so, am nächsten anders. ich habe viele rollen, und irgendwo dazwischen bin ich ich. vielleicht denkst du jetzt, blöde kuh, während ich es ganz freundlich meine. ;)
und:
das blog ist keine dezidierte partnerbörse. interessant, dass ich so meinen mann kennen- und liebengelernt habe. hätte ich nie gedacht. wahrscheinlich konnte es auch nur so passieren. kalt erwischt.
und so liebe ich, blogge ich, arbeite ich, mache sport, treffe freunde, mache haushaltsarbeit - und alles geht irgendwie zusammen.
ich fühle mich glücklich, virtuell wie real. heute. morgen sieht es vielleicht schon wieder anders aus. ;)

wenn´s dich nervt, mach das blog zu. schreiben ist doch herzensangelegenheit, keine pflichtübung.

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